Reisen

20.02.2013 - Start in die Antarktis - drei Tage Anreise ...
23.02.2013 - Seetag - der Weg in die Antarktis - zum Schlafen ist es hier zu teuer ....
24.02.2013 - die erste Anlandung - Ich liege im Nebel in der Sonne ....
25.02.2013 - Nuko Harbour und Port Lockroy - Auslosung der Ausflüge ....
26.02.2013 - Petermanns Island- Typsiches Antarktikwetter - kalt, diesig und es schneit ....
27.02.2013 - Antartik Sound und Esperanza - Tafeleisberge ....
28.02.2013 - auf dem Weg nach Sued-Georgien - Das Schiff ist schief ....
01.03.2013 - auf dem Weg nach Sued-Georgien - Pinguine die klettern koennen ....
02.03.2013 - Sued-Georgien - 2 Grad - es ist Winter / 4 Grad - es ist Sommer ....
03.03.2013 - Sued Georgien - Koenigspinguine - gaaanz viele und gaaanz nah .....
04.03.2013 - auf dem Weg zu den Falkland Inseln - Bildungsurlaub ....
05.03.2013 - auf dem Weg zu den Falkland Inseln - Wir verlassen die Antarktische Konvergenz ....
06.03.2013 - Stanley (Falkland Inseln) - Das Wetter ist very British ....
07.03.2013 - New Island und Westpoint (Falkalnd Isnseln) - Poltergeister in der Kabine....
08.03.2013 - Carcass Island (Falkland Inseln) - Blauer Himmel, Sonne satt ... kaum zu glauben das wir gestern noch orkanartigen Sturm hatten ....
09.03.2013 - Seetag - auf dem Weg nach Buenos Aires - ... ein gemuetlicher Seetag ... .
10.03.2013 - Seetag auf dem Weg nach Buenos Aires - Sonnenbrandgefahr ....
11.03.2013 - Seetag auf dem Weg nach Buenos Aires - Wer sich bei dieser Reise ueber das Wetter beschwert, der wird kielgeholt (Zitat vonm Frederike). ....
12. - 14.03.2013 - die Rueckreise ... - Tag 1,2 und 3 ....

20.02.2013 - Start in die Antarktis - drei Tage Anreise ...   21.02.
Antarktis wir kommen ... wenn das mal so einfach waere ...
Norfer S-Bahnhof um kurz nach halb vier (nachmittags). Erstmal gehts mit den Koffern zum Duesseldorfer Flughafen. Gott sei dank wird heute nur in  Hamburg gestreikt. 35 Minuten Flug und wir landen um 20 Uhr in Frankfurt. Einmal durch den ganzen Flughafen - ich kenn das ja schon von meinen vorherigen Urlauben. Passkontrolle und danach die zweite Sicherheitskontrolle. Und da war meine Tastatur für den iPad verdaechtig. Ist ja kein Laptop, also bleibt der in dem Rucksack und ist auch nicht das erste Mal das ich den mitnehme. Ich habe auch keine Ahnung was die Sicherheitskontrolleure da gesehen haben, aber ich durfte zu einem anderen Kollegen, der einen Wischtest durchgefuehrt hat. Keine Ahnung ob nach Drogen oder nach Sprengstoff gesucht wurde, aber nach einer Minute durfte ich wieder gehen.
Um 22:15 starten wir Richtung Buenos Aires und damit liegen 14 Stunden Flug vor uns. Die Maschine ist ausgebucht. Ach Beamen waere doch so schoen ...

21.02.
Na ja, aber auch 14 Stunden gehen  irgendwann einmal vorbei und so landen wir um 8 Uhr morgens in Argentinien (in Deutschland ist es 12 Uhr). Erstmal heisst es Schlange stehen zur Einreise - Passkontrolle, Foto, Fingerabdruecke ... nach einer knappen Stunden haben wir das ueberstanden. Das Gepaeck ist auch schnell da - aber dann wieder (und diesmal ziemlich unuebersichtliche) Schlangen vor dem Zoll. Das Gepaeck wird durchleuchtet. Endlich geschafft und wir entdecken auch gleich die netten Herren mit den Hurtigruten-Schildern. Nach einer kurzen Wartezeit sind alle da und es geht mit dem Bus in die Innenstadt - Ziel ist fuer die meisten das nh City Hotel. Zum Glueck sind die Zimmer schon bezugsfertig. Aber vorher geht es noch zum Infoschalter. Dort muessen wir noch den Flug fuer morgen rueckbestaetigen. Das ist wirklich alles gut organisiert.
Endlich eine Dusche ... Nach einer kleinen Verschnaufspause auf dem Zimmer startet ein Ausflug - eine Stadtrundfahrt durch Buenos Aires. Man glaubt es kaum, ich war schon dreimal hier und habe noch nicht viel von der Stadt gesehen. Aber das aendert sich heute.
  Buenos Aires zeigt sich heute von der schoensten Seite - es sind 24 Grad und die Sonne scheint. Schade nur das wir etwas falsch gekleidet sind ;-)
Nach drei einhalb Stunden haben wir viel gesehen sind aber auch ziemlich kaputt. Noch schnell den Roomservice angerufen und etwas typisch argentinisches bestellt - Pizza und Hamburger ...
Um 20 Uhr liegen wir im Bett. Morgen frueh muessen wir um 3 Uhr aufstehen. Klingt grausam, aber der Jetlag wird ein wenig helfen. Schnell noch die Koffer vor die Tuer gestellt. Die werden eingesammelt, Morgen frueh (richtig frueh) zum Flughafen gebracht und eingecheckt (erstmal ohne uns).

22.02.
Drei Uhr ... ganz so einfach ist es doch nicht mit dem fruehen Aufstehen ... um vier Uhr sitzen wir beim Fruehstueck und um viertel vor fuenf geht es Richtung Flughafen. Na ja, einen Stau muessen wir wohl nicht befuerchten. Wir haben beim Fruehstueck die Tickets bekommen und koennen direkt zum Gate.
Statt um 6:20 Uhr starten wir um sieben Uhr.  Drei einhalb Stunden Flug ... nach den 14 Stunden von Frankfurt nach Buenos Aires kam es einem ziemlich schnell vor.
Der naechste spannende Programmpunkt - das Kofferband. Die Koffer haben wir das letzte mal im Hotel gesehen. Und nachdem wir nur noch eine Handvoll Leute am Kofferband sind und erst einen Koffer haben, stieg doch ein wenig der Adrenalinspiegel. Erleichterung - da ist er. Drei andere hatten nicht so viel Glueck.
Auf zum Bus und es geht - nein, nicht zum Schiff - erstmal auf Ausflug durch den Feuerland Nationalpark.
Der erste Stopp ist das Postamt am Ende der Welt. Ich kann ja schon fast sagen - schon wieder ... Die Karten der letzten Reise sind ja auch schon nach 2 1/2 Monaten angekommen.
Nach einigen sehr schoenen Eindruecken des Nationalparks, halten wir noch am Ende der Panamericana. Von hier sind es 17.500 km bis nach Alaska.
Jetzt gehts aber zum Schiff - die MS Fram wartet auf uns. Und nach drei Tagen  Anreise haben wir es geschafft - wir sind in unserer Kabine auf Deck 6.

Es ist nun neun Uhr und wir sitzen bei einem Begruessungssekt in der Lounge. Antarktis wir kommen ...


23.02.2013 - Seetag - der Weg in die Antarktis - zum Schlafen ist es hier zu teuer ...
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Die erste Nacht auf der MS Fram haben wir gut ueberstanden. Kap Hoorn haben wir heute nacht links liegen gelassen und befinden uns auf der Drake Passage. Das Wetter ist gut - sonnige 6 Grad und das Meer ist relativ ruhig. Es gibt eine leichte Duenung von der Seite - aber fuer die Drake Passage ist das hier seeehr ruhiges Wetter.
Ein ruhiger Seetag liegt vor uns. Das wird wohl ein kurzer Eintrag ...

Um halb zehn findet der erste Vortrag statt - Meeresvoegel. Francis Wiese - einer der Lektoren - kommt aus Alaska und leitet dort eine Forschungsstation. Und das Thema Voegel scheint seine Leidenschaft zu sein. Die Stunde Vortrag sind wie im "Flug" vergangen. Wir haben viel ueber die Besonderheit von Meeresvoegeln gelernt. Nur 3% der Vogelarten sind Meeresvoegel. Das Leben auf dem Meer ist nicht einfach. Und nur zur Fortpflanzung kommen diese Tiere an Land. "Ein Ei kann halt nicht schwimmen."
Nach dem Vortrag schauen wir erst mal in welcher Gruppe wir eingeteilt sind. Gruppe 2. Es sind 220 Passagiere an Bord. Knapp 30 Prozent sind Deutsche (bzw. deutschsprachig). Die Gruppeneinteilung ist fuer die Anlandungen wichtig. Die erste wird voraussichtlich morgen nachmittag stattfinden.
Um 11 Uhr geht es zum naechsten Vortrag - Pinguine - ein Leben im Frack. Diesmal haelt Frederike Bronny den Vortrag - eine Geologin aus dem Münsterland, die schon seit 10 Jahren Lektorin bei den Hurtigruten ist. Eine Stunde fuer das Thema sind schon fast knapp - und wir haben erstmal nur die Arten kennengelernt, die wir in der Antarktis sehen werden. Fuer die subantarktischen Arten gibt es einen extra Vortrag. Wobei wir diese schon in Süd-Georgien sehen werden und die liegen in der antarktischen Konvergenz und damit in der Antarktis. Aber die Insel ist gruen. Zitat: "Dann sehen wir wieder Farben".
Nach diesem interessanten Vortrag geht es erstmal zum Mittagessen.  
Nächster Programmpunkt - Gummistiefel. Entweder man leiht sich welche oder man gibt seine ab. Die werden alle zentral gelagert. Ich habe eigentlich welche mit und auch mein Vater hat wasserdichte, relativ hohe Schuhe dabei. Aber wir haben bei dem Vortrag ueber die Pinguine gehoert das man die Gumminstiefel nicht nur wegen dem Wasser braucht, sondern auch in andere Dinge knoecheltief einsinken kann. So hat sich mein Vater dann doch fuer die Leihstiefel entschieden. Ich dann auch, da die hiesigen Stiefel eine deutlich bessere Sohle (wie bei Trackingschuhen) haben.

Uff, fuer einen ruhigen Seetag ganz schoen viele Termine. Also erstmal in die Observation Lounge und die schoene Aussicht bei kuscheligen Temperaturen geniessen.
Um viertel nach drei findet der naechste Vortrag statt. "Eis - Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Polarregionen". Wir haben gelernt wie man in Eisbergen "lesen" kann. Und wie sich "normale" Eisberge von Tafeleisbergen unterscheiden.
In diesem Vortrag kam auch der Satz "Zum Schlafen ist es hier zu teuer". Damit ist gemeint das man die Eisberge besonders auch bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang fotografieren sollte. Und das ist hier ziemlich frueh bzw. spaet. Heute z.B. 4:46 und 22:28 Uhr.

Nach dem Abendessen gibt es noch einen BBC Film zur Arktis und Antarktis.
Wir ueberqueren nun die Grenze  der antarktischen Konvergenz - der Seegang wird ruppiger und es ist ziemlich nebelig. Damit sind wir nun offiziell in der Antarktis.

24.02.2013 - die erste Anlandung - Ich liege im Nebel in der Sonne ...
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Der Nebel ist anhaenglich. Die Aussentemperatur liegt bei einem Grad.
Der Vormittag findet heute Planmaessig eher innen statt. Um halb zehn gibt es eine Pflichtveranstaltung fuer alle - es geht um die Regeln, wie wir uns in der Antarktis verhalten sollen. Nichts dalassen, nichts mitnehmen (ausser Fotos), Sicherheitsabstand zu den Tieren halten u.ae. ...
Um 11 Uhr gehts direkt zum naechsten Vortrag - Fotografie. Allerdings hat der Zusatz "fuer Fortgeschrittene" gefehlt.  Aber war trotzdem ganz interessant.
Nach dem Mittagessen herrscht immer noch Nebel, aber die Sonne versucht sich durchzukaempfen. Heute Nachmittag findet die erste Anlandung statt - hoffentlich. Alle Planungen hier sind unter Vorbehalt - es ist alles abhaengig vom Eis und vom Wetter. Und letzteres kann sich ziemlich schnell aendern. Ich habe auf dem Aussendeck gelegen (warm angezogen versteht sich) und auf einmal war der Nebel weg und die Süd-Shetlandinseln erscheinen wie aus dem nichts. Strahlend blauer Himmel, Sonne satt - man kann gar nicht genug bekommen. Und das aendert sich auch nicht mehr bis wir in Halbmondbucht ankommen. Hier findet unsere erste Anlandung in der Antarktis statt. Und das Ziel sind Zuegelpinguine. Der Name ist Programm - die Zeichnung im Gesicht sieht so aus als ob sie einen Zuegel anhaben.
Um halb fuenf ist unsere Gruppe dran und es geht mit dem Polarcircleboot an Land. Und jetzt ist auch klar warum eine wasserdichte Hose und Gummistiefel vorgeschrieben sind. Man muss ein Stueck durchs Wasser.
Ein paar Meter von uns entfernt liegt auch schon die erste Gruppe von Pinguinen. Und die sind ziemlich unbeeindruckt von uns. Die Erklaerung dafuer - Pinguine haben keine Landtiere als Fressfeinde. Und da wir nicht fliegen und auch nicht im Wasser sind, werden wir als ungefaehrlich eingestuft.
Das fuehrt dann schon mal dazu das man zur einen Seite versucht die fuenf Meter Abstand zu den Pinguinen zu halten und von hinten auf einmal einer von diesen putzigen Gesellen angewatschelt kommt.
Die Jungen sind schon gross und haben die Mauser hinter sich. Die Pinguinen, die struppig aussehen, sind die Eltern. Die Brutsaison naehert sich dem Ende.
Nach einer Stunden und gefuehlten hundert Fotos spaeter fahren wir wieder zurueck. Was fuer ein Tag ...    

Um 21 Uhr findet das Briefing fuer den naechsten Tag statt. Die erste Anlandung ist gegen 8 Uhr geplant - die Gruppe 2 faengt an - d.h. wir muessen frueh aufstehen. 




25.02.2013 - Nuko Harbour und Port Lockroy - Auslosung der Ausflüge ...
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Heute muessen wir frueh aufstehen. Um 8 Uhr soll die erste Gruppe (unsere) von Bord. So ist zumindest der Plan gewesen. Aber die Fahrt ueber Nacht war etwas ruppig und so erfahren wir um 7 Uhr beim Fruehstueck das die Anlandung erst um halb zehn starten wird.
Aber das erweist sich als Gluecksfall, denn das was wir in den naechsten beiden Stunden zu sehen bekommen ist atemberaubend und das haetten wir sonst verschlafen.
Die Eislandschaften sind kaum zu beschreiben und das Wetter tut das seine dazu - blauer Himmel und die Sonne scheint. Die Auswahl der Fotos wird wahnsinnig schwierig werden. Neben den Landschaften sind auch viele Tiere zu bewundern. Wale, Pinguine und Robben lassen es nicht zu das man wieder ins Schiffinnere gehen moechte. Und es ist mit einem Grad und dem Wind nicht gerade kuschelig an Deck (gefuehlte minus 8 Grad).

Um halb zehn sind wir am Neko Harbour. Dies wird eine der wenigen Gelegenheiten sein wo wir das Festland der Antarktis betreten werden. Zehn Minuten spaeter sitzen wir bereits im Polar Circle Boot. Und werden am Strand schon erwartet. Eselspinguine schauen neugierig zu wie wir anlanden. Der Name dieser Art kommt von den Lauten die sie machen. Und wirklich - es klingt wie ein IA.
Jetzt haben wir eine Stunde Zeit die Pinguine zu beobachten. Es liegt noch eine Weddelrobbe am Strand und laesst sich auch nicht stoeren. Wie sagte ein Lektor: wenn die noch da liegt wenn wir abfahren, dann haben wir alles richtig gemacht.
Es sind auch einige Skuas (Raubmoewen) am Strand. Zum Glueck sind die Jungen der Pinguine schon ziemlich gross und so sehen wir keine Angriffe auf die Kleinen (ja ich weiss, auch Skuas muessen ihren Nachwuchs ernaehren). Bei den Eselspinguinen kann man die jungen Tiere noch gut erkennen. Flauschig, gut genaehrt (zumindest die meisten), aber ziemlich dreckig. Die Eltern sind teilweise auch schon in der Mauser und so sieht man ziemlich interessante Frisueren.  Und schon wieder sind hundert neue Fotos auf der Fotokarte.

Jetzt haben wir reichlich Zeit. Bei der naechsten Anlandung heute nachmittag sind wir die letzte Gruppe, die an Land geht. Also genug Zeit zum ausruhen, Tagesbericht schreiben und Fotos auf dem iPad ueberspielen und sichten. Oh je, da ist jedes zweite wirklich toll geworden. Mit einem Fotobuch werde ich wohl nicht auskommen ...

Um kurz nach zwoelf wurden zwei Ausfluege ausgelost - kein Witz. Es gibt einmal die Moeglichkeit heute nacht auf dem Festland in Zelten zu uebernachten und der andere Ausflug geht per Polar Circle Boot durch den Lemaire-Kanal (in huebschen orangenen Anzuegen). Fuer den ersten haben wir uns nicht angemeldet, aber fuer den zweiten. Und da es nur eine begrenzte Anzahl Plaetze und viel mehr Anmeldungen gab, kam es zu einer Verlosung. Aber wir hatten leider kein Glueck.  

  Um 16 Uhr erreichen wir den meist besuchte Ort der Antarktis - Port Lockroy. Es handelt sich um eine britische Station, auf der auch 1200 Eselspinguine leben. Und hier gibt es ein Postamt - die erste Karte dieser Reise wird dort eingeworfen. Haette ich Weihnachtsgruesse draufschreiben sollen ??? Aber man hat uns versichert das die Post am Ende der Saison mitgenommen wird und die Saison endet naechste Woche.
Das das hier der meistbesuchte Ort der Antartkis ist merken wir auch - zwei Schiffe begegnen uns hier. Ein grosses Segelschiff und ein anderes Explorer Schiff (etwas kleiner als wir). Insgesamt sind derzeit 9 Explorerschiffe hier in der Gegend. Man spricht sich wohl vorher ab, wer wann welche Pinguinkolonie besucht. So begegnet man sich fast nie und jeder hat das Gefuehl der einzige zu sein ;-)

Um sieben Uhr ist die letzte Gruppe - und damit wir - dran.  Diesmal ist die Anlandung etwas schwierig, da man direkt an Felsen austeigen muss. Die Insel ist ziemlich klein und so ist es ziemlich schwierig - eigentlich unmoeglich - den 5 Meter Abstand zu den Pinguinen zu halten. Das Musuem ist schnell besucht (es besteht nur aus fuenf Raeumen), noch kurz ein paar Souveniers eingekauft und die Karte eingeworfen. Nach einer knappen halben Stunde gehts wieder zurueck.

So, wir sitzen in der Lounge bei einem Bier und einem Cosmopolitan und schauen den Booten zu, die die Camper an Land bringen. Da ist es hier doch deutlich gemuetlicher ...





26.02.2013 - Petermanns Island- Typsiches Antarktikwetter - kalt, diesig und es schneit ...
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Wir hatten eine ruhige Nacht. Kein Wunder - wir lagen vor Port Lockroy vor Anker ;-)
Die Camper haetten es bestimmt nicht nett gefunden, wenn wir einfach weiter gefahren waeren.

Heute steht der suedlichste Punkt der Reise auf dem Programm - Petermans Island. Der 65. Breitengrad - ziemlich nah am Polarkreis, aber drueber schaffen wir es auf dieser Reise nicht. Da muesste man die Suedpolarmeer-Route waehlen.
Das Wetter ist heute typisch antarktisch - minus ein Grad, diesig und es schneit.
Trotzdem ist die Fahrt durch den Lemaire-Kanal beeindruckend. Die Fahrt mit den Polarcirkel-Booten wurde abgesagt (das war die wo wir nicht ausgelost wurden). Aber die die Anlandung findet wie geplant statt.
Im Lemaire-Kanal sehen wir einige Wale und auch Pinguine. Am besten war die kleine Pinguinkolonie auf einem Eisberg. In der Mitte war schon ein Teil geschmolzen und so hatten die Pinguine ihren eigenen Pool dabei. Kein Witz. Es gibt auch Beweisfotos.

Kurz nach elf ist unsere Gruppe zur Anlandung in Petersmann-Island dran - die, die uns entgegen kommen sehen ziemlich nass aus. Egal, rein ins Boot und rueber zur Anlagestelle. Diese ist wieder felsig - in Kombination mit dem Schnee auch ein wenig rutschig.
Zur Begruessung stehen eine grosse Anzahl Eselspinguine und schauen interessiert zu wie wir anlanden. Hier soll es auch eine Kolonie von Adeliepinguinen geben. Aber es koennte schon sein das diese weg sind. Also begeben wir uns auf die Suche.
Erstmal sieht es nicht danach aus als ob wir welche finden. Also gehen wir erstmal zu dem Kormoranen. Auch hier sind die fuenf Meter Abstand zu den Pinguinen nicht wirklich einzuhalten. Eigentlich sind sie ueberall. Ein Jungtier steht mitten im Weg und hat fuer sich entschieden dort zu bleiben - egal wieviele Passagiere an ihm vorbeigehen. Die grossen blauen Pinguine sind auch ganz vorsichtig ;-) (Die meisten der Passagiere haben die blauen Hurtigrutenjacken an).

Auf dem Rueckweg zum Schiff kommt uns dann ein Adeliepinguin entgegen. Schnell die Kamera raus (egal wie sehr es schneit) und fotografiert. Die dazugehoerige Kolonie scheint sich weiter oben aufzuhalten. An Bord muessen wir erstmal aus den nassen Sachen raus. Vor allem die Kameras muessen getrocknet werden. Es sieht so aus als ob eine Kamera das ganze uebel nimmt. Wir lassen sie jetzt erstmal trocknen. Vielleicht erholt sie sich noch.

Das Wetter wird erstmal nicht besser. Also werden kurzfristig Vortraege der Lektoren fuer heute nachmittag eingeplant. Und so sitzen wir um halb vier im Polhogda-Saal und hoeren uns einen Vortrag ueber Wale an.
Um 17 Uhr findet das Briefing fuer morgen statt. Es geht durch den Antartic Sound und da erwarten uns (hoffentlich) Tafeleisberge. Und eine Anlandung ist geplant.

Und man soll es nicht glauben, aber um halb sechs sind mehrere Buckelwale vor dem Schiff - wie bestellt. Und es ist erstaunlich wie lange man es ohne Jacke auf dem Aussendeck aushalten kann ;-)
Und beim Abendessen nehmen wir wieder Fahrt auf und verlassen die Gruppe Wale. Wie zum Abschied taucht einer ab und zeigt seine Schwanzflosse. Toll, nur leider war die Zeit zu knapp zum Fotoapparat zu greifen.

So langsam wird das Wetter besser und die Sonne kommt sogar raus. Hoffen wir mal das das bis morgen anhaelt ...
Und wie wir so gemuetlich beim Caipirinha sitzen und die Eisberge bewundern, kommen noch ein paar Gruppen von Walen vorbei. Wir hatten ja schon erwartet auf dieser Reise Wale zu sehen, aber so viele ... unglaublich ...






27.02.2013 - Antartik Sound und Esperanza - Tafeleisberge ...
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Die Fahrt ueber Nacht ist ziemlich ruppig. Das ein oder andere flog durch die Kabine. Aber dafuer erwartet uns am morgen ein strahlend blauer Himmel und 3 Grad (plus!). Gute Voraussetzungen fuer die Fahrt durch den Antartic Sound - hier gibt es viele Tafeleisberge, die aus dem Wedellmeer herteiben.
Um halb neun sind wir bei unserer heutigen Anlandungsstelle - Hope Bay. Hier gibt es eine argentinische Militaerstation, die ganz ganze Jahr bewohnt wird. Hier leben auch die Familien der stationierten Argentinier. Es ist ein richtiges Dort - es gibt u.a. eine Schule und ein Gemeindehaus.
Um kurz nach elf ist unsere Gruppe dran. Und wir fahren zu der Esperanza-Station (Esperanza bedeutet im spanischen Hoffnung). 1903 haben hier drei Maenner in einer aus Stein selbst gebauten Huette den Winter ueberstehen muessen.
Selbststaendig duerfen wir uns in der Anlage nicht bewegen und so werden wir von einem Argentinier rumgefuehrt.  Es werden 61 Menschen hier ueberwintern. Ein Versorgungsschiff kommt in ein paar Wochen und bringt die Waren für 2 Jahre mit.
Einige bekannte Bewohner sind auch noch hier - 2 Adelie- und eine Menge Eselspinguine. Wobei das hier nur noch der Rest ist - also die, die etwas spaet mit der Brut angefangen haben. Die meisten sind schon wieder im Meer. Die Saison hier ist fast zuende.
Nachdem wir heute morgen froh waren das die Klamotten wieder trocken waren (und auch die Kamera scheint wieder zu funktionieren) und das Wetter ja super ist, kommen wir trotzdem nass wieder an Bord. Ein paar heftige Wellen und schon faengt die Trocken-Prozedur wieder von vorne an.

Um ein Uhr verlassen wir die Hope Bay und fahren durch den Antartic Sound wieder zurueck. Und die Tafeleisberge zeigen sich von der besten Seite. Aber das Wetter wird wieder schlechter und damit wird auch der Seegang wieder heftiger. Eigentlich soll die Ueberfahrt nach Sued-Georgien ziemlich ruhig werden. Wir werden sehen ...
Damit verlassen wir auch den Antarktischen Kontinent (heute das wieder eine Festland-Anlandung). Aber wir haben noch einiges vor uns. Schliesslich haben wir  erst ein Drittel unseres Urlaubs hinter uns.

Kurz vor dem Abendessen sehen wir die ersten Orcas. Eigentlich darf man sich bei dieser Reise gar nicht drinnen aufhalten ;-)






28.02.2013 - auf dem Weg nach Sued-Georgien - Das Schiff ist schief ...
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Die Nacht war unruhig. Es sind drei Grad, aber der Himmel ist bedeckt und wir haben ganz schoenen Wellengang. Also wanken wir mal zum Fruehstueck und jonglieren mal mit Tellern und Tassen. Zwischendurch wollte der Salzstreuer vom Tisch huepfen. Spaeter versucht das auch eine Flasche Rotwein auf der Kabine (ein Geschenk von Frau Meyer vom Reisebuero) - aber mein Vater war zum Glueck schnell genug und so blieb uns ein Unglueck erspart.
Wir sind auch nicht die geplante Route gefahren, sondern mussten eine Bogen fahren. Der Wind von der Seite ist sehr stark. Eigentlich steht das Schiff immer etwas schief und auch bei geraden Wegen muss man manchmal bergauf gehen.
Ach ja, heute ist ein von zwei Seetagen auf dem Weg nach Sued-Georgien. Und passsenderweise hat der erste Vortrag heute auch den passenden Titel: "Subantartiksche Inseln".  
Alles was noerdlicher als der 60. Breitengrad liegt gehört zu den Subantartischen Inseln. Das ist eine rein politische Grenze. Denn ab hier sind wieder terretoriale Ansprüche moeglich. Sowohl Sued-Georgien als auch die Falkland Inseln gehoeren zu den subantarktischen Inseln. Sie sind aber voellig unterschiedlich, da Sued-Georgien noch innerhalb der antarktischen Konvergenz liegt und die Falkland Inseln nicht.  Es gibt noch einige andere subantarktische Inseln, aber die beiden sind fuer uns die wichtigsten, da wir diese auf unserer Reise besuchen werden.

Das Wetter wird heute nicht besser. Heute zieht es nur wenige nach draussen. Wale sind bei der rauhen See auch schwer zu entdecken.

Nachmittags gibt es den naechsten Vortrag - Shakletons Weg. Shakleton wollte eigentlich die Antarktis durchqueren (der Suedpol war bereits entdeckt). Auf dem Weg in die Antarktis wurde sein Schiff ins Packeis eingeschlossen und mit dem Winter driftete das Schiff wieder nach Norden. Mit den Beibooten rettete sich die Mannschaft nach Elephant Island. Von dort machte sich Shakleton mit 6 seiner Leute und einem Boot auf dem Weg nach Sued-Georgien. Denn Elephant Island war zu diesem Zeitpunkt unbekannt und damit waere keine Rettung moeglich gewesen. Er war auch erfolgreich und seine zurueckgelassenen Maenner wurden gerettet.
Und da wir uns jetzt auch auf dem Weg nach Sued-Georgien befinden, bot sich das Thema an.

Im Vergleich zu frueher sind wir ja extrem komfortabel unterwegs. Huebsch im warmen (und trockenen), es gibt ausreichend zu essen (und das mehr als genug) und mit der heutigen Technik zur Navigation bin ich mir auch relativ sicher das wir uebermorgen in Sued-Georgien sein werden.


01.03.2013 - auf dem Weg nach Sued-Georgien - Pinguine die klettern koennen ...
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Der zweite Seetag auf dem Weg nach Sued-Georgien. Der Seegang und das Wetter hat sich nicht veraendert.
In Vorbereitung der Anlandung in Sued-Georgien muessen wir alle unterschreiben das wir die Biosicherheits-Selbst-Kontroll-Liste gelesen haben und uns daran halten werden. Hierbei geht es vor allem darum das wir keine Erdreste, Insekten oder Samen von anderen Inseln oder Erdteilen dabei haben und auch unsere Ausruestung dahingehend geprueft haben.

Ansonsten steht der heutige Tag unter dem Motto der Vorbereitung auf Sued-Georgien. Um halb zehn gibt es erstmal eine Information zu den geplanten Anlandungsplaetzen an den beiden naechsten Tagen. Um 11 Uhr gab es dann einen Vortrag ueber die Pinguine, die uns demnaechst begegnen werden. Zuallerst natuerlich die Koenigspinguine - die zweitgroessten Pinguine haben eine farbenfrohe Zeichung und sehen eher elegant aus. Zumindest die erwachsenen Tiere. Die Jungtiere sehen aus wie ein braunes Stofftier. Frueher hat man angenommen das es sich um zwei unterschiedliche Pinguinarten handelt. Wenn wir spaeter zu den Falkland-Inseln fahren werden, dann lernen wir noch die Felsenpinguine kennen. Klein, frech und flink. Diese nisten in Steilwaenden und koennen quasi klettern. Ausserdem sehen sie witzig aus, da sie gelbe Federn im Gesicht haben und rote Augen. Da sind wir mal gespannt.

Um 14 Uhr wird ein Film ueber Sued-Georgien gezeigt. Aber zu diesem Zeitpunkt liege ich entspannt in der Lounge und finde es so gemuetlich das ich mich dann doch gegen den Film entscheide. Um halb fuenf gibt es den naechsten Vortrag ueber den Walfang.
Termine ueber Termine ...

Kurz vor dem Abendessen funktioniert das Internet wieder - schnell die Berichte der letzten Tage hochladen.

Am Abend wird noch ein Film ueber Shakleton gezeigt. Man sieht das wir heute die meiste Zeit im Schiff verbracht haben. Das wird sich morgen aendern. Morgen frueh fahren wir durch einen schoenen  Ford und morgen abend ist die erste Anlandung auf Sued-Georgien - wir besuchen eine alte Walfangstation und werden hoffentlich die ersten Koenigspinguine sehen.


02.03.2013 - Sued-Georgien - 2 Grad - es ist Winter / 4 Grad - es ist Sommer ...
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Nach zwei Tagen heisst es Land in Sicht. Na ja, ueber den Begriff "Sicht" kann man streiten. Es ist ziemlich neblig. Es sind 2 Grad und es schneit ein wenig und vor allem ist es sehr windig. Dafuer sind wir um 6 Uhr aufgestanden ...
Um 8 Uhr sind wir am Eingang des Drygalski Fjord - das erste Highlight des Tages. Tapfer stehen wir - entsprechend gekleidet - auf dem Aussendeck auf Deck 8. Und es ist verdammt kalt. Aber zum Glueck gibt es eine geschuetzte Ecke in der man sich zwischendurch aufwaermen kann. Die Einfahrt und Rueckfahrt dauern zusammen zwei Stunden und sind auch mit Nebel beeindruckend.
Ich gehe mich erst mal in der Lounge aufwaermen und eine Stunde spaeter wirds auf einmal hell. Unglaublich - die Sonne scheint - es sind nun 4 Grad und die Insel erstrahlt bei blauem Himmel. Heute morgen Winter und jetzt Sommer.

Nachmittags findet die erste Anlandung auf Sued-Georgien statt.  Zuerst muessen wir einklarieren - schliesslich gehoert Sued-Georgien zu Groß-Britannien. Wir sind in Grytviken - eine alte Walfanhstation. Und heute duerfen alle Gruppen gleichzeitig an Land sein. Unsere Gruppe ist als viertes dran und wir haben 3 Stunden Zeit zur Verfuegung. Die Walfangstation ist aber am Anfang gar nicht interessant. Am Strand werden wir erstmal von hunderten von Pelzrobben empfangen. Einige sind ganz interessiert, andere liegen nur faul im Gras und wuerdigen  uns keines Blickes. Es sind auch viele Jungtiere hier und so werden gaaanz viele Fotos geschossen. Bis - ja bis auf einmal ein Paar Koenigspinguine an Land kommt. Zoom sei dank, werden direkt ein paar gute Bilder gemacht. Das war aber gar nicht noetig, da die beiden auf uns zu kommen und erst im Abstand von einem Meter halt machen. Und wir stehen hier mit 20 anderen und machen Fotos. Die Frage ist - wer hier wen beobachtet ;-)
Irgendwann koennen wir uns von dem Anblick losreissen und gehen erstmal zum Friedhof. Hier ist das u.a. Grab von Skackleton.
Und jetzt sehen wir uns die eigentliche Walfangstation an. Hier wurden 45.000 Wale verarbeitet. Es war eine richtige Fabrik. Neben der Anlage liegen hier noch diverse Schiffe und rosten vor sich hin.
Nach einem kurzen Besuch im Museum gehen wir um die halbe Bucht und fahren wieder zum Schiff.

Da wir die 3 Stunden nicht gebraucht haben, sind wir zum Abendessen ziemlich alleine im Restaurant. Gute Gelegenheit auch hier ein paar Fotos zu machen.
Als ob wir heute nicht genug Fotos gemacht haben ... in der Lounge betrachten wir unsere Ausbeute auf dem iPad. Ich fuerchte heute sind nochmal 600 Fotos dazugekommen ... das wird ein seeeehr dickes Fotobuch ...   






03.03.2013 - Sued Georgien - Koenigspinguine - gaaanz viele und gaaanz nah ....
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Der zweite Tag in Sued-Georgien. Um 7 Uhr sitzen wir beim Fruehstueck - heute ist die erste Anlandung wieder frueh. Um 8 Uhr sind wir in der Fortuna Bay - das Highlight der Reise, denn hier ist eine grosse Kolonie der Koenigspinguine.
Eine Anlandung bei diesen Tieren ist schwierig, da sie sich immer Straende mit einer starken Duenung aussuchen. Hier in Fortuna Bay ist die Chanche am Groessten anlanden zu koennen.
Heute sind es 5 Grad - der waermste Tag der Reise (von Buenos Aires mal abgesehen). Aber es ist seehr windig. Ansonsten scheint die Sonne - was will mann mehr.
Zuerst gehen die Wanderer von Bord. Heute gibt es die Moeglichkeit an einer Wanderung nach Stromness (unser naechster Halt) teilzunehmen. Die Strecke ist 5,5 km lang und ist ein Teil des legendaeren Weg den Shackleton zurueckgelegt hat. Die Wanderung ist ausdruecklich nur fuer erfahrene Wanderer. Der Schiffsarzt kontrolliert bei jedem Teilnehmer auch die Angaben aus dem Attest.
Nachdem die Wanderer alle von Bord sind, duerfen auch wir an Land und werden von jeder Menge Koenigspinguinen und einer Vielzahl Pelzrobben empfangen. Man kommt erst mal gar nicht vom Fleck, weil man so viele Fotomotive hat. Aber das Highlight liegt knapp zwei Kilometer entfernt. Der Groesste Teil der Kolonie - ungefaehr 8.000 Tiere.  Unglaublich - was fuer ein Gewusel und Geschnatter. Und hier sind auch einige Jungtiere - braune Flauschbaelle. Wer spaeter ein Foto sieht - versteht was ich meine. Man muss sich in Erinnerung rufen das das Federn sind - es sieht naemlich eher nach Fell aus.
Und neugierig sind die Pinguine auch. Einen 5 Meter Abstand zu halten ist gar nicht moeglich. Und wenn man das versuchen wuerde, tritt man fast auf eine Pelzrobbe.
Diesmal nutzen wir die gesamte Zeit ( 1,5 Stunden) aus, bevor wir wieder an Bord gehen. Und schon wieder 200 Fotos mehr ...

Die Wanderer gehen los und wir verlassen die Fortuna Bay. In gut vier Stunden werden die sie (hoffentlich) wieder einsammeln. Als wir um halb drei in Stromness ankommen sind erst mal keine zu sehen. Aber dann sieht man die ersten blauen Jacken.
Um halb vier ist unsere Gruppe dran. Stromness ist eine alte Walfangstation. Aber die lassen wir erstmal links liegen. Denn an einem nahe gelegenen See haelt sich eine Gruppe See-Elephanten auf. Im Gegensatz zu den quirligen und angriffslustigen Pelzrobben muss man hier schon mal eine Minute auf eine Bewegung warten.
Wieder an Bord muss ich erstmal Hose und eine Teil der Jacke waschen. Der Weg war ziemlich schlammig und einmal bin ich fast 30 Zentimeter eingesunken und ausgerutscht. Zum Glueck bin ich weich gefallen ;-) Ich war froh die Gummistiefel und die Regenhose anzuhaben.

So, jetzt liegt ein ereignissreicher Tag hinter uns. Jetzt liegen wieder zwei Seetage vor uns - Zeit die Eindruecke der letzten beiden Tage zu verarbeiten.    





04.03.2013 - auf dem Weg zu den Falkland Inseln - Bildungsurlaub ...
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Jetzt sind wir auf dem Weg zu den Falkland Inseln bzw. den Islas Malvinas (wenn man in Argentinien ist, sollte man letztere Bezeichnung waehlen). Dafuer werden wir zwei Seetage benoetigen.
Der Weg dorthin ist gar nicht so einfach. Die Nacht war sehr ungemuetlich. Wir hatten schweren Seegang. Gestern Abend wurde allen empfohlen, die empfindlich sind, vorsorglich eine Tablette einzunehmen. Heute morgen haben wir wenig Wellen, aber eine starke Duenung von der Seite. So ist das geradeauslaufen nicht wirklich einfach. Die Sonne laesst sich erstmal nicht sehen und es sind 2 Grad. Sieht eher nach einem Tag aus den man drinnen verbringen wird.
Und was bedeutet so ein Seetag - Termine ueber Termine - schliesslich sind wir nicht zum Spass hier ;-)

Der erste Termin heute findet fuer unsere Gruppe um zehn Uhr statt - Treffpunkt an den Aufzuegen auf Deck 6. Wir besichtigen heute die Bruecke. Der Kapitaen zeigt und erklaert uns sein Reich. Das Radarbild im Moment ist aber sehr unspektakulaer. Ein blauer Kreis und eine gerade Linie gerade durch (das ist der Kurs).

Um 11 Uhr lernen wir wieder etwas - diesmal ueber die Falkland Inseln. Ein bisschen Geograhie (eigentlich gehoerten die Inseln mal zu Suedafrika), Politik und etwas fuer ueber die Landschaft und ein klein wenig ueber die Tierwelt (dazu gibt es noch einen extra Vortrag).

Nach dem Mittagessen haben wir ein wenig Freizeit - der naechste Vortrag ist erst um 15 Uhr.  
Dann lernen wir etwas ueber Fossilien in der Antarktis. Wieso soll es denn im Ewigen Eis Fossilien geben? Aber die Antarktis lag nicht immer unter Eis. Und im Urkontinent lag sie auch etwas noerdlicher und hatte noch Verbindung zu den anderen Kontinenten.
Ob ich diesen Urlaub als Bildungsreise absetzen kann?

  Um halb vier gibt es einen Gastvortrag ueber die Arbeit auf Sued-Georgien. Wir nehmen drei Leute von der Station in Grytviken mit zu den Falkland Inseln. Den Vortrag habe ich aber nicht bis zu Ende angehoert, da Albatrosse sehr nah am Schiff vorbeisegelten. Und ich mich dann doch mit Kamera bewaffnet auf die Aussendecks begeben habe. Nach einer halben Stunde hatte ich kein Gefuehl mehr in meinen Haenden, aber dafuer ein paar super Fotos.  


05.03.2013 - auf dem Weg zu den Falkland Inseln - Wir verlassen die Antarktische Konvergenz ...
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Der zweite Seetag auf dem Weg zu den Falkland Inseln. Wir haben in der Nacht die Grenze der antarktisches Konvergenz ueberquert und sind damit offiziell nicht mehr in der Antarktis. Es sind 5 Grad, aber die Sonne laesst sich nicht blicken. Auch Albatrosse sind wenig zu sehen. Wie wir spaeter lernen werden liegt das daran das das Nahrungsangebot im Wasser nicht so gut ist und auch daran das im Moment wenig Wind ist. Und Seevoegel - das haben wir in unserem ersten Vortrag gelernt - brauchen Wind um die segeln. Fliegen per dauerndem Fluegelschlag waere viel zu aufwendig wenn man dauern auf dem Wasser unterwegs ist.

Um halb zehn findet der erste Vortrag statt - Primaerproduktion verschiedener Oekosysteme - ein Vergleich von Antartika mit dem Rest der Welt.
Es war ganz interessant. Dafuer das in der Antarktis deutlich weniger Sonneneinstrahlung als am Aequator ankommt, ist die Region trotzdem sehr nahrungsreich. Die antarktische Insel ist zum Groessten Teil eine Wueste - es regnet (oder schneit fast nie). Am Rand gibt es verschiedene Flechten, die sich entsprechend angepasst haben. Aber die ""Waelder"" der Antarktis liegen unter Wasser. Die Gletscher bringen viele Sedimente und damit Naehrstoffe in das Wasser. Deshalb gibt es sehr viele Algen und dadurch sehr viel Krill. Die kleinen Krebse lieben das kalte Wasser und sind die Grundlage fuer die Fische, Pinguine, Robben und Wale in der Region. Die Biomasse des Krills wird auf 400 Millionen Tonnen geschaetzt.

Den naechsten Vortrag setze ich mal aus und so geht es um 15 Uhr um die Voegel der Falklandinsel. Wir werden hoffentlich viele Gaense, Enten, Pinguine und Caracaras sehen. Besonders freue ich mich auf die Dampfschiffente - der Name kommt von der Art wie sie sich im Wasser fortbewegt.
Bei den Pinguinen sind wir sehr gespannt auf die kleinen Felsenpinguinen (ich hatte sie in einem vorherigen Eintrag schon mal erwaehnt).

Um halb fuenf wird ein Film ueber den Seeleoparden gezeigt. Nichts fuer zarte Gemueter. Von weitem sieht er aus wie eine Robbe, aber ist drei Meter lang und hat ein Gebiss wie ein Raubtier.  Und am liebsten frisst er Pinguine. Und das auf eine nicht schoene Art - da die Federn nicht verdaubar sind, schlaegt er die Beute solange aufs Wasser bis er ans Innere kommt.
Da bin ich ganz froh das wir das auf unseren Anlandungen nicht live erlebt haben.

So, fuer heute genug gelernt.
Ein Wunder das wir keine Studiengebuehr fuer diese Reise bezahlen muessen ;-)

Also, widmen wir uns unserer Lieblingbeschaeftigung - dem Essen. Zum Glueck haben wir morgen Auslauf ... morgen frueh werden wir in Stanley ankommen. Das erste mal das wir nicht in Polarcirkelboote steigen muessen - denn wir werden komfortabel an der Pier liegen.


06.03.2013 - Stanley (Falkland Inseln) - Das Wetter ist very British ...
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Um acht Uhr laufen wir in Port Stanley ein. Es sind 9 Grad und es diesig und nieselt. Tja, was erwartet man auf einer britischen Insel ...
Die Einklarierung geht ziemlich schnell. Das Schiff ist bereits eine viertel Stunde nach dem Anlegen freigegeben. Ja, ihr habt richtig gelesen - Anlegen - zum ersten Mal seit Beginn dieser Reise koennen wir das Schiff ueber eine Gangway verlassen. Keine Schwimmweste, keine Gummistiefel und keine wasserfeste Hose.
Um 9 Uhr startet unser Ausflug - die Hoehepunkte Stanleys. In einem schon betagteren Bus machen wir uns auf zu einem Aussichtspunkt, von man normalweise einen schoenen Blick auf die Stadt haben koennte. Man koennte, wenn das Wetter besser waere ...
Den Satz - das koennten sie sehen, wenn ... - hoeren wir in der ersten halben Stunde oefters.
Die Folgen des Falkland Konflikts sind hier immer noch unuebersehbar. Es gibt noch viele verminte Gebiete, die mit entsprechenden Warnschildern gekennzeichnet sind.
Das Wetter wird etwas besser und so bekommen wir auch etwas von der Stadt zu sehen. Nach einem kurzen Besuch im Museum geht es nach insgesamt zwei Stunden wieder zurueck zum Schiff.

Nach dem Mittagessen ist das Wetter noch etwas besser geworden. Und so fahren wir mit den Shuttlebus nochmal in die Stadt. Nach einer Stunde treten wir den Rueckzueg an - es faengt leicht an zu regnen. Kurze Zeit spaeter faengt es auch richtig heftig an zu regnen. Da bleiben wir doch lieber im Schiff ;-)

Nach dem Abendessen gibt es das Briefing fuer morgen. Es wird sehr windig. Von daher sind die morgigen Anlandungen stark vom Wetter abhaengig. Wenn alles klappt dann wird morgen frueh um 7:30 Uhr die erste Anlandung stattfinden. Und mit welcher Gruppe faengt es an - Gruppe 2. D.h. wir duerfen morgen schon um halb sieben fruehstuecken. In New Island werden wir dann (hoffentlich) die Chanche haben Felsenpinguine zu sehen. Nachmittags gibt es dann die zweite Moeglichkeit. Wir werden West Point anfahren. Bei beiden Anladnungen muessen wir ein bis zwei Kilometer zu den Kolonienen laufen. Also Bewegung bekommen wir morgen genug.
Eigentlich sollte das auch die letzte Anlandung dieses Urlaubs ein. Aber wenn das Wetter fuer die Ueberfahrt mitspielt, dann werden wir uebermorgen sehr frueh morgens noch eine weitere Anladung an den Falkland Inseln machen. Also, Daumen druecken  das das Wetter mitspielt. 





07.03.2013 - New Island und Westpoint (Falkalnd Isnseln) - Poltergeister in der Kabine...
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Um halb sechs klingelt der Wecker ... ey, wir sind im Urlaub ... ach ja richtig, wir sind ja nicht im Urlaub sondern auf einer Expedition. Also sitzen wir um halb sieben beim Fruehstueck. Erstaunlich viele sind beim Essen. Die See ist sehr unruhig und wir haben eine wilde Nacht hinter uns. Wie wild erfahren wir erst jetzt - die Windstaerke betrug 11 Beaufort - das ist ein orkanartiker Sturm (die Skala geht uebrigens nur bis 12).
Eine unruhige Nacht war angekuendigt. Aber erst gegen 3 Uhr ging es richtig los und man schaukelte durchs Bett. So gegen 4 Uhr flogen dann die ersten Gegenstaende auf mein Bett. Die Schwimmweste machte den Anfang. Von daher war das fruehe Aufstehen gar nicht so schlimm.

Waehrend des Fruestuecks erfahren wir dann das wir erst um halb zehn in New Island ankommen werden und wenn der Wind dort weniger sein sollte, dann koennten wir eventuell anlanden.
Ich moechte doch so gerne Felsenpinguine sehen. Aber erste Zweifel kommen auf ob das wirklich was wird.

Um halb zehn erreichen wir New Island und die Wellen werden deutlich kleiner. Aber leider betraegt die Windstaerke immer noch 9 Beaufort. Und das ist zuviel fuer die Polarcirkel-Boote. Also brechen wir den Versuch ab hier anzulanden und fahren direkt zum zweiten Punkt - Westpoint. Um 13 Uhr sollen wir dort ankommen. Also suchen wir uns ein ruhiges Plaetzchen und lesen oder spielen mit dem iPad.

Beim Mittagessen erfahren wir das wir Westpoint erst spaeter erreichen werden. Die Fram hat mit dem Wind ganz schoen zu kaempfen.

Als wir in Westpoint sind, herrschen immer noch starke Winde (10 Beaufort). Wir fahren erstmal in einen nahegelegenden Fjord und warten ein wenig, um nachmittags noch einen Versuch zu starten. Also warten wir wieder.

Um 16 Uhr sind wir wieder am Westpoint und das Expeditionsteam faehrt probeweise mit einem Polarcirkel-Boot zur Anlagestelle. Wir also sofort auf die Kabine und haben uns umgezogen (wir sind ja heute die erste Gruppe die raus darf), um uns dann eine halbe Stunde spaeter wieder auszuziehen. Der Anker haellt nicht und das ist eine wichtige Voraussetzung fuer das Tendern. Tja, dann wird das leider nichts mit den Felsenpinguinen ...
Nicht nur wir sind enttaeuscht, auch die Familien, die uns auf den beiden Inseln erwartet haben. Die kleineren Inseln sind hier naemlich im Privatbesitz. Und man freut sich auf den Besuch der Explorer-Schiffe. Es gibt auch immer reichlich Kuchen und Plaetzchen fuer die Passagiere.  

Um 17 Uhr gibt es dann einen Vortrag ueber die Forschungsprogramme in der Antarktis. 30 Laender betreiben eine (oder mehrere) Forschungstationen auf der Antarktis. Forschen duerfen alle, aber eine Ausbeutung der Rohstoffe ist untersagt. Das ist im Antarktisvetrag geregelt (und der wurde erst vor kurzem fuer die naechsten 50 Jahre verlaengert). Ca. 4000 Menschen arbeiten im Sommer auf den Forschungsstationen. Im Winter sind es ca. 1000. Touristen kommen ca. 23.000 pro Jahr in die Antarktis.  

Eigentlich sollten wir uns auf den Weg nach Buenos Aires machen. Aber es ist eine zusaetzliche sehr fruehe Anlandung in Carcass (nicht weit von Westpoint) geplant. Das Wetter soll besser werden und auch die Wettervorhersage fuer die Fahrt nach Buenos Aires scheint so gut zu sein das wir diesen Zusatzstopp einlegen koennen. Die Anlandung soll morgen frueh um 7 Uhr beginnen (zur Erinnerung - wir sind immer noch in der ersten Gruppe).  Aber fuer die letzte Anlandung in diesem Urlaub werden wir auch um fuenf Uhr aufstehen ;-)


08.03.2013 - Carcass Island (Falkland Inseln) - Blauer Himmel, Sonne satt ... kaum zu glauben das wir gestern noch orkanartigen Sturm hatten ...
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Es ist fuenf Uhr morgens und der Wecker klingelt. Oh mann, ist das frueh ...
Aber die Nacht war ruhig. Eigentlich hat sich das Schiff gar nicht bewegt. Ein Blick nach draussen verraet nicht viel. Die Sonne ist noch nicht aufgegangen und deshalb ist es noch stockdunkel. Also auf zum Fruehstueck und wir sind nicht die einzigen, die um 6 Uhr ums Fruehstuecksbuffet schlafwandeln. Kurze Zeit die gute Nachricht - die Anlandung in Carcass Island findet statt.

Um kurz nach sieben wird unsere Gruppe aufgerufen und wir fahren mit den Polarcirkel-Booten zur Anlagestelle. Hell ist es inzwischen, es gibt kaum Seegang, allerdings regnet es etwas. Aber davon lassen wir uns heute nicht abhalten. An der Anlegestelle werden wir von mehreren Caracaras empfangen. Die schauen uns neugierig zu und lassen sich weder von uns noch von den Booten irritieren. Neben der schoenen Landschaft stehen heute die Voegel am Strand im Mittelpunkt der Anlandung. Neben den Caracaras fallen uns zuerst die Austernfischer auf (obwohl wir nicht glauben das es hier Austern gibt) und diverse Enten. Morgen muss ich mal unsere Biologen fragen, was fuer welche wir denn aufgenommen haben (mittags gibt es immer eine Fragestunde).
Nach kurzer Zeit kommt die Sonne raus. Das wird heute ein Bilderbuchwetter. Kaum zu glauben das wir vor 48 Stunden noch mit Windstärken von 9 - 11 gekaempft haben.
Nach ein einhalb Stunden nehmen wir wieder ein Boot zurueck.

Die Sonne scheint und man kann gut in der Sonne liegen und das aendert sich auch nicht als wir vor dem Mittag die Insel verlassen und uns auf den langen Weg nach Buenos Aires machen. Man kann es trotz des Fahrtwinds gut auf dem Aussendeck aushalten. Natuerlich mit Jacke und eine Kuscheldecke ist auch hilfreich.

Ein bisschen trauer ich den Felsenpinguinen nach, die wir leider nicht live erleben konnten. Aber in Summe koennen wir uns wirklich nicht beklagen. Im Durchschnitt finden 4 Anlandungen bei einer Antarktis-Reise aufgrund von Wetterbedingunen nicht statt. Und wir liegen deutlich unter dem Schnitt.

Vortraege gab es heute natuerlich auch. Der erste ging ueber Feuerland - aber ich habe mich doch fuer das Aussendeck entschieden. Bei dem zweiten ging es um die Anpassungsstrategien der Pflanzen und Tiere um in der Kaelte der Antarktis zu ueberleben.

So, nun sitzen wir nach dem reichhaltigen Abendessen in der Lounge und lassen den Abend bei einem Cosmopolitan und einer Pina Colada ausklingen. Morgen ist ein Seetag und übermorgen und ueberuebermorgen auch - der Weg nach Buenos Aires ist lang. Heute sollten wir eine Schaetzung ueber die zurueckgelegten Kilometer der gesamten Reise abgeben. Keine Ahnung ob und was man gewinnen kann, aber wir haben mal mitgemacht.


09.03.2013 - Seetag - auf dem Weg nach Buenos Aires - ... ein gemuetlicher Seetag ...
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Nach einer weiteren ruhigen Nacht wartet ein Seetag auf uns. Es sind 10 Grad und es ist bewoelkt. Ab und zu laesst sich mal die Sonne blicken.
Der Vormittag faengt  mit einem Vortrag an: Naturschutz, wie, wo und wieso!
Etwas schwere Kost am fruehen morgen aber gut vorgetragen.

Danach suchen wir uns ein Plaetzchen auf dem Aussendeck. Wir sind natuerlich mit dicker Jacke und Kuscheldecke bewaffnet. Und haben nicht schlecht gestaunt als Francis (einer der Lektoren) ohne Jacke an uns vorbeigeht und eine halbe Stunde an Deck steht. Na ja, wenn man in Alaska lebt, dann entwickelt man wohl ein anderes Temperaturempfinden.

Nach dem Mittagessen setzen wir mal einen Vortrag aus und machen um 16:30 Uhr weiter - diesmal ueber Patagonien.

Heute mal ein kurzer Eintrag. Und wir sind auch ziemlich muede - nur von was ;-)


10.03.2013 - Seetag auf dem Weg nach Buenos Aires - Sonnenbrandgefahr ...
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Ein weiterer Seetag und die Sonne scheint. Schnell ausnutzen, ab halb zehn starten schon wieder Vortraege. Wir sind hier ja nicht im Urlaub sondern auf Ausbildung ;-)

Schnell ist ein windgeschuetzes Plaetzchen gefunden und auch schnell faellt die Entscheidung, den ersten Vortrag zu "schwaenzen". Allerdings kommen um zehn Uhr dunkle Wolken und es faengt an zu regnen. Also Platzwechsel in die Lounge. Aber der Regen hoert so schnell auf wie er gekommen ist. Das ist auch gut so, denn um viertel vor elf wird zum Gruppenfoto auf Deck 5 in der Spitze des Schiffs gerufen. Und es kommen auch alle, wenn auch teilweise verspaetet. Nach zehn Minuten sind -  bei strahlendem Sonnenschein - ein paar hoffentlich gute Fotos geschossen. Das wird ein interessantes Suchbild - wir sind schliesslich 220 Passagiere.

Der naechste Vortrag wird besucht. Es geht um den antarktischen Vertrag. Es ist schon erstaunlich das 1961 eine Einigung erziehlt wurde, die die terretorialen Ansprueche erstmal aussetzt und damit die Antarktis keinem Land gehoert. "Ein Land ohne Grenzen".  Alle militaerischen Aktivitaeten sind untersagt und es sind diverse Regelungen zum Umweltschutz, zu Fischerreirechten etc. vereinbart worden. Der Antarktisvertrag ist das Ergebnis eines geophysikalischen Jahrs, wo Wissenschaftler aus vielen Nationen beteiligt waren. So wird nun viel Forschung und Wissenschaft auf und um die Antarktis betrieben (60. Breitengrad ist hierbei die Grenze), aber keine Ausbeutung der Ressourcen. Kompliziert ist es aber schon, denn jede Regelung auf die sich die beteiligten Staaten einigen, muessen in den jeweiligen Laender in das jeweilige Landesrecht uebernommen werden.

Beim Mittagessen sehen wir zwei weisse Voegel um das Schiff fliegen. Waehrend wir noch raetseln was das sein koennte, kam eine Durchsage - es handelt sich um Reiher - eigentlich keine Seevoegel und wir sind nicht wirklich nach am Land. Da waren sogar unsere Vogelexperten sehr ueberrascht.  Nach dem Mittagessen wird erstmal wieder ein sonniges Plaetzchen gesucht und auch gefunden ;-)
Es ist erstaunlich, aber in der Spitze des Schiffes ist es ziemlich windstill und so wird das ein gemuetlicher Nachmittag. Um 16:30 Uhr beginnt eine Versteigerung in der Lounge. Es werden  einige Dinge (Hurtigruten Flagge, Pinguinbild, Seekarte mit Schiffsroute etc.) fuer einen guten Zweck versteigert. Francis laueft zusammen mit Andy als Aktionator zur Hochform auf. Bei dem Pinguinbild habe ich noch mit geboten, aber bei 90 Dollar bin ich ausgestiegen. Obwohl Francis noch versucht hat mir zu erklaeren das das in Euro ja nicht so viel waere. Der Mann ist bestimmt ziemlich gut darin Forschungsgelder zu organisieren.

Um 18 Uhr gibt es das Abschiedsessen im Restaurant. Abschiedsessen am Sonntag? Wir reisen doch erst am Dienstag ab ... Sind die Vorraete ausgegangen? ... Nein, morgen Abend wird auf Deck 7 gegrillt.

Heute Abend erhalten wir unsere Abreiseinformationen. Es laesst sich nicht leugnen, aber die Rueckreise rueckt immer naeher. Auch wenn man sich langsam auf zu Hause freut, alle haben Angst vor der Bearbeitung der vielen Fotos ;-) 





11.03.2013 - Seetag auf dem Weg nach Buenos Aires - Wer sich bei dieser Reise ueber das Wetter beschwert, der wird kielgeholt (Zitat vonm Frederike). ...
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Die Sonne lacht und es sind 18 Grad. Nur das Wasser ist waermer und hat 20 Grad. Aber es ist so schwierig wieder an Bord zu kommen ;-)
Also schnell einen schoenen Platz auf dem Aussendeck gesucht. Und diesmal nicht windgeschuetzt - da ist es mir zu warm. Herrlich ...

Um 11 Uhr fluechte ich aus der Sonne - nicht das ich mir noch einen Sonnenbrand am letzten Tag auf dem Schiff einhandele. Es passt auch ganz gut - um 11 Uhr erzaehlt Frederike etwas zu den anderen Stationen die die Fram in einem Jahr so bereist. Es war sehr unterhaltsam und ich interessiere mich ja noch fuer zwei Reisen - Suedpolarkreis und Ostgroenland. Mal sehen ...

Nach dem Mittagessen muessen wir erstmal die Paesse abholen. Wir haben vier neue Stempel im Pass - Esperanza, Suedgeorgien, Port Lockroy und Falkland Island. Letzteres haette jetzt nicht unbedingt sein muessen - schliesslich werden wir wieder ueber Argentinien ausreisen.
Um 15 Uhr gehe ich zum letzten Vortrag. Francis erzaehlt etwas ueber den Klimawandel. Kein einfaches Thema zum Schluss - aber er macht das sehr interessant.

So langsam ist es Zeit Koffer zu packen.

Zum Abendessen geht es heute ausnahmsweise mal nicht ins Restaurant sondern auf das Aussendeck (Deck 7). Es wird gegrillt. Bei einem traumhaften Sonnenuntergang lassen wir es uns schmecken. Wir fahren nahe an Montevideo vorbei. Noch 120 Seemeilen bis Buenos Aires...  



12. - 14.03.2013 - die Rueckreise ... - Tag 1,2 und 3 ...
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Tag 1: 12.03.2013
So, nun beginnt die lange - dreitaetige - Rueckreise. Um 7 Uhr beginnen wir erst mal mit einem Fruehstueck. Die Koffer mussten wir bereits gestern packen und bis 23 Uhr an dem Aufzuegen abstellen.
Um kurz vor neun werden alle Gaeste mit einem Ausflug zum Tigre-Delta aufgerufen das Schiff zu verlassen. Eine gute Nachricht - die Koffer muessen wir im Hafenterminal nicht identifizieren, sondern diese werden direkt ins Hotel gebracht. Man brauchte nur die richtige Kennzeichnung - eine orange Schleife. Und diese haben unsere Koffer. Also muessen wir nur mit dem Transferbus zum Hafenterminal und dann zum Ausflugsbus. Mit uns sind zwei Costa-Schiffe angekommen, aber der Trouble im Hafenterminal hielt sich noch in Grenzen. Das hatte ich letztes Jahr bei meiner Kap Horn Reise ganz anders erlebt.
Der Guide fuer unseren Ausflug kommt uns auch gleich bekannt vor - Juan hat uns auch bei unserer Stadtrundfahrt vor drei Wochen begleitet.

In Tigre geht es auf ein Ausflugsboot und wir fahren durch das Tigre-Delta. Hier wohnt man schoen im Gruenen, das Boot vor der Tuer. Es gibt Schiffsbusse oder Busschiffe?, Einkaufsschiffe etc. Wasserstrassen im wahrsten Sinne des Wortes.

Nach der Schiffstour (ist schon komisch das wir vom Wasser nicht genug bekommen koennen), geht es noch durch einen Nachbarort und dann wieder zurueck nach Buenos Aires und dort direkt ins Hotel. Der Check In geht schnell und die Koffer warten auch schon auf unseren Zimmern. Morgen werden wir um 13:30 Uhr zum Flughafen gebracht. Also, die Organisation auf dieser Reise ist wirklich toll.

Nach einer kurzen Verschnaufspause treffen wir uns mit Tim und Juergen Duske (2 von unserem 8er-Club) und wir gehen was essen. Wir versuchen es in dem Hafen Puerto Madero. Ein altes Hafengebiet was im neuen Glanz erstrahlt und - das habe ich bisher vergessen zu erwaehnen - bei strahlendem Sonnenschein.
Nach einem leckeren spaeten Mittag- bzw. fruehen Abendessen spazieren wir noch etwas durch das Hafengelaende und dann zurueck zum Hotel.
Heute morgen dachten wir noch das es schoen waere heute Abend bereits zu fliegen, aber inzwischen sind wir anderer Meinung. Der heutige Tag war noch richtig schoen.




Tag 2: 13.03.2013

Wir sind immer noch in Buenos Aires. Hier sind morgens schon 20 Grad mehr als in Deutschland. Man hoert ja nichts gutes aus Frankfurt. Alle Inlands- und Europafluege wurden wg. Schnee gecancelt. Bei den Langstreckenfluegen hat man versucht so viele wie moeglich stattfinden zu lassen. Zum Glueck brauchen wir erstmal den Langstreckenflug nach Frankfurt. Wenns dann nicht weitergeht, gibts genug Alternativen. Und die Schneelage beruhigt sich langsam. Wichtig ist das die Maschine aus Frankfurt heute morgen auch in Buenos Aires ankommt und das hat sie geschafft.

Wir gehen nach einem ausgiebigen Fruehstueck nochmal vor die Tuer und lassen die Grossstadt nochmal auf uns wirken. Was fuer ein Kontrast zu den ruhigen Tagen der Seereise ;-)

Bis 13 Uhr duerfen wir im Zimmer bleiben. Also ruhen wir uns noch etwas aus, spielen mit dem iPad und schauen uns nochmal Fotos an.

Um halb zwei sitzen wir mit Koffer im Bus und machen uns auf den Weg zum Flughafen. In Buenos Aires gibt es diverse Demonstrationen - die Lehrer streiken derzeit - und das macht die Fahrt durch die Stadt etwas schwierig, aber wir schaffen es und es ist noch frueh genug. Eine knappe Stunden spaeter sind wir am Flughafen. Der Check In, die Sicherheitskontrolle und die Passkontrolle gehen heute erstaunlich schnell (oder wir sind ziemlich frueh). Und so sitzen wir derzeit am Gate und warten auf unseren Aufruf (es sind noch zwei Stunden Zeit). Die Maschine steht schon am Gate - was will man mehr.
Und es gibt hier freien Internetzugang ...

Tag 3: 14.03.2013
Der Rückflug dauert "nur" 12 1/2 Stunden. Drei Videos und 2-3 Stunden Schlaf und wir landen im -4 Grad kalten und verschneiten Frankfurt. Jetzt haben wir knapp drei Stunden bis zum Weiterflug nach Düsseldorf. Aber man langweilt sich ja nicht - schliesslich muss man zu einem anderen Termnal, durch die Passkontrolle und nochmal durch die Sicherheitskontrolle ...
Der Düsseldorfer Flieger ist pünktlich - wir haben Glück ab morgen wird in Düsseldorf wieder gestreikt - und so sind wir 35 Minuten später in Düsseldorf. Die Koffer kommen schnell - ab ins Taxi. Um 15 Uhr bin ich zuhause und die dreitägige Rückreise ist überstanden ...